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Manchmal sind zwei Wochen einfach nur zwei Wochen, ich stehe morgens auf, 3x die Woche frueher, zweimal fuer lettisch unterricht, einmal fuer russisch unterricht, schlage die Zeit in der Schule tod, sitzte mit Tine im Goetheinstitut oder treffe mich mit Eline, wenn gutes Wetter ist draussen und wenn man mal wieder das Gefuehl hat das sich der Winter niemals von Lettland verabschieden wird in einem der millionen Cafes in der Altstadt. Abends sitzte ich mit meiner Familie vorm Fernseher, fuehle mich wohl oder wuensche mich weg, kleine Frustrations- oder Freudensanfaelle wenn mein lettisch sich veraendert, Joggen und Lesen.

Und manchmal sind zwei Wochen wie die letzten Beiden. Ohne besondere Plaene im Vorraus war ploetzlicher jeder Tag in Bewegung und ich hatte Muehe noch Zeit fuer die Abende mit meiner Familie zu finden.
In vermeintlich ruhigen Momenten dachte ich oft,cdass ich mal blog schreiben muesste, aber natuerlich kam immer was dazwischen und es gab viel zu viel zu tun.
Auch jetzt grade habe ich eigentlich Informatika, aber ich glaube wenn ich jetzt nicht schreibe werde ich es nie machen. Um genau zu sein habe ich schon seid 20min informatika, und schreibe auch schon seid 20 min an diesem Eintrag, ich habe keine Ahnung wie, aber ich habe auf der Tastatur eine Taste gefunden die mit einmal druecken alles geschriebene loescht und jetzt habe ich nur noch weitere 20min um zwei volle Wochen nachzuerzaehlen.
Richtig, das klappt niemals.
Also fange ich einfach mit dem letzten Wochenende an und gucke mal wie weit ich komme.

Freitag, dauz laimes vardadiena!
Von euch weiss es vermutlich keiner, aber Lilija hatte am Freitag den 30. Namenstag. Und das eine i mehr oder weniger, wen interessiert das schon?
Meine Familie jedenfalls hatte schon am Anfang des Jahres beschlossen das am 30. mein Namenstag gefeiert werden wuerde und was mich wirklich ueberrascht hat: Alle anderen wussten es auch!
Mein Geburtstag wurde in der Schule weitgehend ignoriert, also ging ich wie selbstverstaendlich davon aus das es am Namenstag genauso sein wuerde. Dementsprechend war ich geschockt als schon auf dem Weg zum Englischraum mir irgendwelche leute gratulierten, im Raum dann sprang meine ganze Klasse auf mich zu und gratulierte mir. Schon das alleine haette gereicht um meinen Namenstag zu was besonderm zu machen, aber unsere Englischleherin war krank und ausser der regel im Raum zu bleiben hatten wir keine weiteren Aufgaben oder Regeln bekommen. Nach einer Weile habe ich dann angefangen einen Brief zu schreiben (ich glaube an dich Clara, ist der schon da?) waehrend sich in der letzten Reihe ein Grueppchen bildete was auffaellig immer dann irgendein englischarbeitsblatt machte wenn ich vorbei kam oder rueberguckte. Nach englisch hatten wir Mittagspause, zur sicherheit habe ich im Supermark schnell Suessigkeiten fuer meine Klasse gekauft (das macht man hier so) und ich hatte Recht damit:
In der nächsten Stunde stand meine Klasse singend mit einem großen, grünen Plakat voller Glückwünschen, Grüßen und Sprüchen darauf hinter mir!

Am Abend hat mich meine Gastfamilie dann zu einem Eishockeyspiel eingeladen. Eishockey ist hier der Volkssport Nr. 1 und meine Familie lacht sich immer halbtod wenn ich auch dann noch unbedteiligt vorm Fernseher sitze und lese wenn Deutschland oder Lettland ein Tor schießt. (Meine Familie brüllt dann sehr laut und sehr begeistert, außerdem blinkt das Tor praktischerweise, sonst würde ich wahrscheinlich nicht mal mitbekommen das ein Tor fällt)
Die Karten waren wohl ein Versuch mich endlich auch mal zum begeisterten kreischen zu bringen.
Ich glaube der Versuch ist geglückt, es kann gut sein das ich Ein- oder Zweimal ziemlich laut und ziemlich begeistert gekreischt habe wenn ein Tor im Spiel Lettland-Weißrussland gefallen ist.
Tinchen war auch mit in der Arena, ich denke wir können jetzt beide sagen: Wir habens mal gesehen, es hat uns gefallen und der Namenstag von Lilija war ein echt toller Tag in unserem Austauschjahr.

Samstag, Rentnerreise!

Das war zumindest Elines und mein erster Gedanke als wir am Samstagmorgen um 7.30Uhr in der Schlange vor einem Reisebus nach Liepaja (eine kleinen Stadt an der Küste) anstanden, zusammen mit ungefähr 25 Menschen, von denen mindestens die Hälfte über 60 war...
In die Schlange sind wir gekommen, weil wir jetzt wo es endlich wärmer wird auch was von Lettland sehen wollen.
Meine Gastmutter hat uns eine geführte Reise empfohlen weil wir so mehr vom Land sehen und hören würden.
Und zuerst bestätigte sich unser erster Eindruck auch, nach 2h Fahrt durch Lettland hatten wir von unserem mitreisenden, mit Mirkofon ausgestatteten, Guide schon Kochrezepte, Krankheitsgeschichten und andere nette Anekdoten zu hören bekommen. Eline wettete für die nächste halbe Stunde auf dramatische Kindheitserinnerungen und gewann natürlich. ("In diesen See dort, gucken Sie!, hat mich mein Bruder geschubst als ich 7 war, weil ich unserer Mutter verraten habe das er die Baiba geküsst hat, aber das habe ich nur verraten, weil...")
Gottseidank besserte sich das Programm schnell, unser erster Halt war eine Pilzzucht von irgendwelchen Verrückten die mitten im lettischen Niemandsland nur so zum Spaß und für Touristen japanische Pilze züchten, weiter ging es dann durch verschiedene kleine Dörfer und Städte (die Qualität der Kommentare besserte sich wundersamerweise ebenfalls sehr schnell) und dann zu einem Nationalpark in dem eine seltene Wildpferdeart und ein paar Kühe leben.
Ich habe vom Nationalpark, Kühen und Pferden ein paar Fotos gemacht,ihr findet sie auf der Fotopage in dem Liepaja ordner unter dem Stichwort "Pferde". Selbst wenn ihr Pferden, Fohlen, Kühen und Kälbern nichts abgewinnen könnt lohnt ein Blick, die Landschaft war wirklich Nationalpark würdig!

Am Nachmittag kamen wir dann in Liepaja an. Liepaja ist eine für lettische Verhältnisse realtiv große Stadt, für Deutschland würde es vermutlich grade so als Kleinstadt durchgehen. In Liepaja hat unser Guide uns durch die Stadt geführt. Nichts so besonderes im Grunde, ein paar alte Holzhäuschen, ein kleiner Hafen, ein paar mehr oder weniger berühmte Gebäude und ein wunderschöner Strand.
Es war schön in Liepaja und es gäbe noch viel zu erzählen, aber der Sonntag war ein Monstertag und ich muss ja auch noch was zum erzählen in zwei Monaten haben!

Sonntag, durch Feuer und Wasser.


"Mami, das ist mal ein echtes Abenteuer!", rief das etwas 8 jährige Mädchen beim anblick einer ca. 10 meter entfernten Windmühle begeistert aus. "So nah war ich noch nie an einer dran!"
Nein, mein Sonntag war bis dahin nicht langweilig gewesen, wir waren in einem über 100 Jahre altem Knast, in einem unterirdischen russichen Bunker und haben an einem phosphorverseuchten Strand nach Bernstein gesucht und Steine übers Wasser flippern lassen, aber in dieser Reisegruppe wunderte mich eigentlich kaum noch etwas.

Noch vor dem Knast mussten wir logischerweise aufstehen. Um 7.30 Uhr war Abfahrt vor dem Hotel. Die ersten 30min im Bus musste ich gegen den Willen ankämpfen den Busfahrer zu bitten mich irgendwo rauszulassen, alles was ich wollte war an einem weniger schaukelnden Platz zu schlafen, aber dann nickte ich im Bus ein. Lettische Straßen sind nur ein ganz kleines bisschen wie deutsche, im grunde haben sie, grade in kleineren Orten, nur gemeinsam das man auf ihnen fahren kann. Oder zumindest die Letten können es, sogar die Busfahrer. Ich wachte immer mal wieder auf wenns es brenzlig wurde, also die Straße nur halb so breit wie der Bus war und der Busfahrer sich durch kurven schlägelte die vermutlich bestenfalls für einkaufswagengroße Autos gemacht wurden. Aber nicht die Straßen waren das bemerkenswerte an dieser Fahrt, nur das sie mich immer mal wieder aufweckten. Eingeschlafen war ich in Liepaja, einer Stadt so gut wie ohne Plattenbauten, dafür viele, manchmal sogar renovierte Holzhäuschen, aufgewacht bin ich das erste Mal im Wald, das zweite mal dann zwischen riesen Plattenbauten. Hier in Riga gibt es auch genug davon, sie ziehen sich wie ein Gürtel um die Innenstadt, aber ich habe noch nie sowas gesehn wie dort. Ganze Straßen standen leer, dann wieder eine gelbangelaufene Platte, die Balkone größtenteils zur hälfte weggebrochen, eigentlich war nur an der draußen hängenden Wäschewar zu erkennen das in diesen Gebäuden Menschen wohnten. In Lettland ernähren sich Leute auf dem Land größtenteils selbst, schon wir haben ein großen Garten zuhause aus dem viele unserer Lebensmittel kommen, aber ich weiß auch das es Familien gibt die sich fast ausschließlich aus dem Garten ernähren. Nur: um diese Plattenbausiedlung gab es kein Garten, scheinbar ohne jeden Grund standen die Dinger mitten im Wald. Wer ist je auf die Idee gekommen eine Siedlung ohne jede Infrastruktur zu bauen? Die Frage beantworte unser Guide nach einer Weile: Wir nährten uns dem Karosta (Ich würde es als Kriegshafen übersetzten, aber als ich dann da war gleichte es nicht wirklich einem Hafen, es war aber auf jeden Fall etwas militärisches wofür man früher wohl mal viele Mitarbeiter gebraucht hat) und mit einem gewissen Stolz erzählte unser Guide das Lettland mal ein Einwandererland war. Während der letzten Okkupation hatte der Karosta gebrummt, und Menschen aus ganz Russland hätten ihr letztes Geld zusammen gekratzt um eine Fahrkarte nach Liepaja zu kaufen, den alle wussten: In Liepaja gibts immer Arbeit!
Das mit dem "immer" hatte sich schnell erledigt, heute arbeitet im Karosta kein einziger Mensch mehr. Und die die hier leben, was machen die?
Unser Guide winkte ab, wusste es wohl selber nicht so recht. "Zigeuner und Russen sind das" Damit war das Thema dann auch durch.
Am Anfang des Jahres wäre ich wohl noch geschockt gewesen, jetzt versuchte ich nur noch zu schlafen und den Alltagsrassismus, von dem den meisten Letten nicht mal klar ist das es rassismus ist, zu überhören.
Es fühlt sich nicht wirklich gut an sowas zu überhören, genauso wenig wie es sich gut anfühlt sowas anzusprechen und sich dann auf Disskusionen einzulassen denen man auf grund der Sprache noch immer nicht so wirklich gewachsen ist. Und was auch sagen? Den Russenhass wird man den Letten wohl niemals abgewöhnen, und der, nett ausgedrückt, Argwohn gegen Zigeuner (ich weiß das es Sinti und Roma heißt, tschuldigung.) ist einfach viel zu tief verwurzelt. Es war eines der ersten Sachen die meine Gastfamilie mir sagte: Pass auf deine Tasche auf in den Fußgängerunterführungen in Riga, da sind Zigeuner!

Aber zurück zu der Busfahrt, als ich das nächste Mal aufwachte sah es nicht besser aus, und das übernächste mal auch nicht, und dann wieder Wald, Wald und Wald.
Nach etwas einer halben Stunde hielten wir vor einem roten Backsteinbau. Ich wusste schon das wir einen berüchtigten Knast besichtigen wollten, war dann aber etwas erstaunt. Das Gebäude hatte nichts von den riesigen Gefängnissanlagen in Deutschland, nur dieses eine rote Gebäude, noch nicht einmal besonders groß.
Nach dem Aussteigen standen Eline und ich staunend vor der Gefängnissmauer, nein besser: Gefängnisszaun. Der Zaun bestand komplett aus Holzlatten, nicht höher als zwei Meter. Oben drauf waren , mehr wie eine Krone als zur Abschreckung, zwei Schnürchen Stacheldraht. Der Stacheldraht hätte beim Versuch diesen Zaun zu durchbrechen kein Hinderniss dargestellt, ich hätte selbst in meinem verpennten Zustand mit einem halbherzigen Tritt die Holzlatten zum Brechen gebracht.
Das Tor in diesem Zäunchen sah da schon eindrucksvoller aus, groß und aus Stahl.
Drauf gepinselt war auf englisch, lettisch und russisch das man sich am Eingangstor des Gefängnisses befinde, wenn man die Realityshow starten wolle, solle man bitte auf die sich neben dem Tor befindende Klingel drücken. Bevor ich die Realityshow starten konnte, brüllte uns eine kleine Frau in eindrucksvoller Uniform an. (Ich hatte nicht ausversehn auf die Klingel gedrückt!) Unser Guide erklärte ihr das wir nur die Führung durch das Gefängniss wünschten, keine Realtiyshow. Ich finde die Frau in der Uniform sah ziemlich erleichtert aus. Mehr oder weniger halbherzig wurden wir in zwei Reihen sortiert und sie begann über die Geschichte des Gefängnisses zu erzählen. Irgendwann ging es dann auch hinein. Der erste Schock: Alle Wänder waren mit einer schwarzen Lackfarbe gestrichen. Die kleine Frau führte uns zügig durch das Gebäude und obwohl wir nicht die Realityshow gebucht hatten durften wir uns doch mit 25 leuten in eine kleine Kammer sperren lassen in der es komplett dunkel war. Früher hätten da 50 reingepasst sagte die Frau. Weiter ging es durch verschiedene Arten von Zellen die alle etwas gemeinsam hatten: Sie sahen trostlos aus. Und waren Schwarz gestrichen. Außerdem wurde mir auch langsam klar warum es möglich war den Knast nur durch so ein Zäunchen zu schützen, es gab in den Zellen zwar Fenster, aber wohl der einfachheit halber hatte man die dicken Glasbausteine auch mit der schwarzen Lackfarbe bestrichen. Hofgang gab es in diesem Knast auch nicht, mit war schon beim hineingehen ein kleiner Hühnerauslauf im Hof aufgefallen, komplett aus Stacheldraht gebaut, vielleicht 4x4qm groß. Wenn also ein Häftling unbedingt rauswollte so führte man ihn ab und zu mal in den Hühnerauslauf, mit dem Zaun kamen die Häftlinge also nie in Berührung.
Im Gebäude war es eisig kalt, obwohl draußen ein schöner sonniger Tag war schätze ich es auf höchstens 3* zwischen den schwarzen Mauern. Die Uniformierte bestätigte meine schätzung, wenn es draußen 20* waren konnte man hier drinnen 5* genießen. Nun möge man sich mal vorstellen wie es kuschelig es in einem lettischen Winter bei -30* aussentempratur da drinnen ist...Es überraschte nicht wirklich das die durchschnitteliche Lebenserwartung (immer abhängig von den derzeitigen Betreibern, dazu später) in diesem Gefängniss 40 Tage betrug.
Nach der Führung bin ich dann draußen vor dem Gebäude noch ein bisschen auf einem alten sowjetpanzer rumgeklettert der ziemlich sinnlos auf dem Hof rum stand, dann habe ich mich zu einem der Alten aus unserer Gruppe auf eine Bank in die Sonne gesetzt und ihn gebeten mir noch einmal die Geschichte des Gebäudes zu erzählen, vieles war ein bisschen zu schnell gewesen und bei anderen Sachen war ich mir einfach sicher mich verhört zu haben.
Der alte Mann, mit langem weißen Bart und lustigem akzent, wahrscheinlich ein russischer, aber es sagte nichts darüber,also fragte ich nicht, begann zu erzählen, und ziemlich schnell war mit klar das ich mich nicht verhört hatte...
Das Gebäude wurde 1905 gebaut, geplant war es zusammen mit einem schwestergebäude aus der anderen Straßenseite, als Krankenhaus, aber dann brach in Russland eine Revolution los und man hatte einen großen Bedarf für Gefängnisse. Das Gebäude wurde also nie als Krankenhaus genutzt, es hat seine lange Karriere gleich als Gefängniss begonnen. Bis 1941 wurde es mehr oder weniger ereignisslos als Gefängniss benutzt,dann kamen die Deutschen. Nein, die Nazis machten auch kein Krankenhaus daraus, natürlich blieb es ein Knast. Die Häftlinge waren vorallem Deserteure, deutsche die bis nach Lettland verschleppt wurden um dann in diesem Knast umgebracht zu werden und Letten die sich den Nazis nicht anschließen wollten. Es ist nich viel bekannt über diese Zeit, nur das die Besetztung des Knastes wohl sehr schnell gewechselt haben muss, die genaue Zahle der Toten ist nicht bekannt, aber man schätzt das in der gesamten Geschichte dieses Gefängnisses über 600.000 Menschen darin gestorben sind. Mindestens 1/3 soll in den 4 Jahren der Nazi Okkupation gestorben sein.
Nach der Befreiung Lettlands durch die rote Armee fiel der Knast wieder seinen Erbauern in die Hände, sie nutzen ihn bis 1991 als normalen Knast. Wir waren inzwischen in der Zeit die der alte Mann neben mir erlebt hat, er erzählte davon wie gefürchtet dieser Knast war, und das es seit der erbauung 1905 keine renovierungen geben habe. Man konnte für alles in den Knast kommen, es wurde kein Unterschied gemacht zwischen Hühnerdieb und Hochverräter, alles wurde in die schwarzen Zellen gesperrt. Und die sind übrigens schwarz gestrichen weil es irgendwann in der ersten russischen Periode des Gefängnisses einen Versuch geben hatte, der bestätigte das Häftlinge in schwarzen Zellen weniger ausmüpfisch sind.
Bis hierin war das eine sehr schlimme Geschichte, die aber leider sehr typisch ist für Lettland, viele Tote, viele Okkupationen.
Aber schon während der Führung hatte die kleine Frau irgendwas mit 1997 gesagt was mich verwirrt hatte. Ich fragte den alten Mann was mit dem Gefängniss nach 1991 passierte. Die Antwort hätte eingentlich nicht überraschen sollen: Es wurde als Knast genutzt.
1997 stand dann ziemlich fest das Lettland versuchen wollte in die EU und Nato zu kommen, und jetzt war mir auch klar das ich richtig verstanden hatte was ich während der Führung nicht einordnen konnte:
1997 musste der Knast geschlossen werden, wie gesagt, es gab seit 1905 Neuerungen. Die Frau in der Uniform merke zu der Schließung noch an: Wir hätten das ja sonst vergessen können mit der EU, wegen Menschenrechten und so.
Eline rechnete, sie war 6 Jahre alt als noch immer Menschen in einem seit 1905 nicht renovierten Knast mit schwarzlackierten Fenstern saßen.
Die Geschichte das Gefängnisses wurde übrigens auch noch auf eine andere Art eindrucksvoll geschildert, die Wände waren voll mit Zeichnungen und Sprüchen auf deutsch, russisch und lettisch.

Heute hat man sich was neues für das alte Gebäude einfallen lassen. Der Tourismusverband Liepaja bietet jetzt Realtiyshows, vorallem für Schulklassen aber auch für Privatmenschen, an. Inklusive Dunkelzelle, Häftlingskleidung, Haftärtzlicher Untersuchung und übernachtung in einer schwarzen Zelle. Auf Wunsch wird man auch Nachts eingeschlossen.
Falls interesse besteht, es können auch Jungesellenabende (danach kommt einem die Ehe auf jeden fall perfekt vor) und Spukgeschichtennächte organisiert werden. Lecker das ganze. http://www.karostascietums.lv/new/de/mainmenu-de.html

Nach dem Gefängniss stieg dann ein Student zu uns in den Bus und erzählte uns während der Fahrt zum nächsten Programmpunkt noch viel über die Wälder. Hübsche Sachen wie Massengräber und Militärversuchsgebiet wechselten sich ab.
Angekommen sind wir dann aber auf einer wirklichen Märchenlichtung, nur das Beton-etwas an einer seite störte.Das Betonetwas war unser nächster Programmpunkt, die Führung durch einen unterirdischen Bunker, angefangen mit dem Bauen hat irgendein Zar, die deutschen haben weiter gemacht, bis 1991 habens die Russen fertig gemacht. Und die haben auch bis heute noch die Baupläne und halten wenig von der Idee die Öffentlich zu machen, egal auf welchem grund und boden ist das ja schließlich ein russisches Militärgebäude und wer weiß denn auch schon wie lange dieses kleine Lettland noch unabhänig bleibt...

Ich will an dieser Stelle nochmal daran erinnern das wir mehrer Personen über 70 in unserer Reisegruppe hatten. Die Führung durch den Bunker wäre in deutschland vermutlich niemals möglich gewesen, es gab keine elektrizität, also wurden uns fakeln in die Hände gedrückt. Auf dem Boden stand das Wasser dezimeter hoch, drüber gelegt waren dünne Bretter als Gehwege. Zwischendurch musste man immer mal wieder kriechen, unser Student ermahnte uns immer wieder zusammen zu bleiben und die Haare der anderen nicht abzufaklen, es gäbe hier unten keine Möglichkeit brennende Haare zu löschen außer halt das Wasser auf dem Boden. Und verloren gehen wäre auch schlecht, durch das abhandensein von Bauplänen kannte sich niemand so wirklich in dem Tunnelsytem aus...Beim kriechen durch minitunnel oder runterklettern von nassen glitschigen Steinstufen im licht einer Fakel war mir manchmal doch etwas mulmig, eline wohl auch. Irgendwann nahm eine der wirklich sehr alten Frauen sie an die Hand und meinte nach sovielen Kriegen wie sie sie erlebt hätte hätte man vor einen dunkelen Bunker keine Angst mehr. Als ich das später zuhause erzählte meinte Andris, mein Gastvater,: Diese Frauen sind durch Feuer und Wasser gegangen, die erschreckt nichts mehr.
Ich jedenfalls war sehr froh als wir aus dem muffigen Ding rauskamen und plötzlich an einem absoluten Traumstrand standen. Ewig lang mit wunderschönem, weich aussehenden Sand. Eline und ich rannten zum Meer und suchten Flippersteine. Nach geschätzen 5 Minuten kam einer der Herren aus unserer Reisegruppe. "Ihr seit vorsichtig mit dem Phosphor, ja? In den letzten Jahren gab es hier böse Unfälle mit brennenden Menschen." Ich musste erstmal schlucken, und vielleicht war es besser das dann keine Zeit mehr zum Flippern blieb...
Stattdessen wies uns der Student dann auf riesige Betonklötze in den Dünen hin. Man wusste nicht genau wozu die genutzt worden waren, aber irgendwas militärisches aufjedenfall. Im Wegegehn sagte er wir sollten vorsichtig sein, letztens sei einer davon umgekippt...
Tja, und dann 5 minuten später sagte das kleine Mädchen neben mir begeistert zu ihrer Mutter das diese Windmühle da aber mal wirklich ein tolles Abenteuer gewesen sei...

Der Tag ging noch lange weiter, wir sind noch zu einem anderen Strand, diesmal wirklich Traumstrand und vermutlich auch ohne Phosphor gefahren, haben mittagsessen mit einer alten Dame gegessen die unglaublich gerührt davon war das sie wieder in Kurzeme sein durfte (Das ganze Küstengebiet war während der letzten Okkupation militärisches Sperrgebiet, deswegen auch der Phoshor am Stand) sie meinte wir wären zu jung um jemals das Wort "slegta zone" (sperrzone) wirklich zu verstehen, ich glaube sie hat recht.
Unser letzter Stop war dann in Kuldiga, schon mehr in landesinneren, dort gibt es lettlands größten Wasserfall zu bewundern. Nicht grade niagarafälle aber doch sehr schön.

Inzwischen ist Mittwoch und ich habe seit der letzten Informatikastunde immermal ein bisschen weitergeschrieben und es wurde irgendwie immer länger und mehr zu erzählen. Es kam sogar noch ein tolles Wochenende dazu, aber ich höre an dieser Stelle auf. Ihr könnt euch auf lange Abende in Deutschland freuen, es gibt noch genug zu erzählen...



p.s Fotos habe ich natürlich auch gemacht, als erstes seht ihr im Ordner "liepaja" Fotos von Pferden und Kühen, dann von Liepaja, dann vom Gefängniss, Bunker und Phosphorstrand (aber für Gefängniss+ Bunker guckt euch lieber die Gallery bei dem angebenenen Link an, ich war zu beschäftigt mit zuhören und meine Bilder sind nicht grade Preisverdächtig) als letztes gibt es dann Bilder von dem Traumstrand zu bewundern.
übrigens habe ich grade beim sortieren der fotos gemerkt das einige der Zellen zum Übernachten blau gestrichen sind, ich habe keine ahnugn warum das so ist. schreibe ich auch nur damit mir nicht gleich wieder vorgeworfen wird unwahre sachen zu erzählen^^

alles liebe
lilja

ehrgeizig

Ich habe lange nach einem Titel für den Beitrag gesucht, nach dem ich noch länger gebraucht habe um mich zu motivieren mal wieder zu schreiben, und ehrgeizig ist im grunde nur ein Witz.
Bzw. ein Kompliment an meine liebste Tine deren blog ich grad überflogen habe.
Schreibst du da wirklich was von lernen? Milāka kristinite, lūdzu nav!
Während Tine inzwischen irgendwo im Himmel der Klassenbesten unterwegs ist muss ich ehrlich gestehen das ich vor meterlangen Physikformeln kapituliert habe, das schöne Wetter verführt mich eher zum ausm Fenster starren und Minuten zählen als lernen, wie machst du das Tine ausgerechnet im Frühling lernen zu können?!

Aber immerhin einen Ehrgeiz weckt das Wetter:
ich werde einen halbmarathon laufen!!!
unglaublich, oder?
(ein special gruß an Matilda: nächstes Jahr wieder im Friedrichshain?endlich werd ich ma dein tempo schaffen^^)
trainiere inzwischen einmal täglich, die 20km schaffe ich schon, jetzt gehts um geschwindigkeit, drückt mir die daumen:)


liebste grüße

lilja

warten auf den kleinen eisbär...

hallo ihr lieben,

eigentlich wollte ich ein bisschen schmollen, 6 kommentare, von denen 3 von mir selbst sind, sind nicht die massenhaft kommentare die ich mir gewünscht habe!
An meinem hübschen kleinen zähler unten auf der page sehe ich das jeden tag ungefähr 5 leute sich den blog angucken, und selbst wenn 4 davon verirrte spinner sind guckt doch zumindest jeden zweiten tage einer von euch, freunen, familie, irgendwann schon mal gesehn, auf den blog.
ist es dann so schwer kurz zu schreiben: hey lilja schön was von dir zu lesen, mir gehts gut/ok/beschissen, hier passiert viel/nichts/bisschen.
muss ich wirklich ein standartkommentar vorformulieren?
wirklich, hätte ich meinen Zähler da nicht der mir bestätigt das das hier immer mal wieder wer liest würd ichs ganz lassen mit dem blog schreiben, es ist zwar auch eine schöne erinnerung für mich, aber vorallem mache ich es für alle die die vor dem jahr meinten das das aber interessant sei und sie gerne von mir hören würden.
also los, jetzt will ich von euch hören!

so, genug geschmollt, jetzt kommt der kleine eisbär ins spiel:
ich war letzten Freitag mit eline am meer, ungefähr an der stelle an der daugava und ostsee auf einander treffen.
Und ich hatte sogar endlich mal wieder meine kamera mit!
die fotos sind echt toll geworden, eline und ich standen echt stunden vor dem eis und haben gestaunt wie schön so ein bisschen dreck eingefroren in wasser aussehen kann.
das kleine mädchen was immer mal durchs bild springt ist elines gastschwester, der Mann ihr gastvater.


ansonsten genieße ich grade die osterferien und das immer besser werdende wetter,

alles liebe
lilja

p.s es gibt natürlich auch immer wieder leute die das mit den kommentaren begriffen haben, vielen dank an felix, mama, lotta, indra und esther!

Geschichtsstunde...

Wie versprochen sitze ich im Goehteinstitut und recherchiere für den, ebenfalls versprochenen, Beitrag.
Hätte ich mich auf den Mist doch niemals eingelassen, bzw niemals was über diese Fest geschrieben!

Der Eintrag im lettischen Vikipedija ist exakt10Zeilen lang (nein Lotta ich übertreibe nicht, kannst nachzählen, hier der link: http://lv.wikipedia.org/wiki/Lieldienas) und langsam wird immer klarer warum die Frau vom Radio so überrascht davon war das wir immerhin eine kleine Ahnung von dem hatten was wir da feiern. Es scheint nämlich so als hätten die letten selbst nicht besonders viel Ahnung was sie feiern...

Alles was ich jetzt schreibe ist Vermutung, gesammelt aus den kleinen Stücken Geschichte und Kultur die ich inzwischen aufgeschnappt habe und ein bisschen übersetzung aus Fernsehn und Internet. Vermutlich gibt es Professoren die dieses Fest hervorragend erklären können (freue mich über mails oder kommentare xD ) und ihr solltet mit meinem Wissen keine Diskusionen über lettische Bräuche anfangen, aber ich hoffe das ich es schaffe es ein kleines bisschen zu erklären.


Zuersteinmal der Begriff, lieldienas große Tage auf deutsch, nicht weiter verwirrend, würde nicht leider nach Fest zwei Wochen später, unser Ostern, auch lieldienas heißen und weitgehend ähnliche Traditionen haben.
Auf meine Frage was genau gefeiert wird, wurde auch nie was von Christus oder ähnlichem gesagt, stattdessen immer: alte lettische Tradition.

Die alte lettische Kultur ist sehr, sehr naturverbunden, das merkt man vorallem an den millionen Volksliedern die eigentlich die ganze Zeit die Natur beschreiben und lobpreisen. Die alten Letten waren ein Bauern und FIschervolk, je nach Region, das Leben war also sehr von der Natur abhänging. Wie hart die Natur im Winter hier sein kann habe ich dieses Jahr erlebt, bin sehr dankbar das ich mein Austauschjahr in diesem Jahrhundert mache und nicht in einem Holzhaus ohne Heizung mit tiefgefroren Kartoffeln sitze.
Auch geht der Winter in Lettland wirklich bis zum 21. März, also dem Frühlingsanfang.
Die alten Letten müssen unglaublich begeistert gewesen sein, dass nach ewigem Winter mal wieder ein bisschen Licht folgt. Und das haben sie dann auch erstmal gefeiert, "große tage" halt.

Die Bräuche sind alle leicht zu erklären, bevor wir den Stock zum Beispiel geworfen haben haben uns Leute mit Weidenkätzchen geschlagen und dabei gerufen: Slimiba ara, Veseliba ikscha! Also Krankheit raus, Gesundheit rein. Danach haben wir den Stock halt weggeworfen und somit Stärke bewiesen und alles schlechte Weggeworfen.
Außerdem haben wir uns noch mit Flußwasser gewaschen, das soll schön machen und Beeren gegessen die erfolg im nächsten Jahr bringen sollen (Das war Elines lieblingsbrauch, sie fand die Beeren so eklig das sie fast gekreischt hätte als ihr das erste Mal welche in den Mund gestopft wurden, und als sie dann dachte das sie es hinter sich hätte kamen immer mehr Frauen mit Weidenkörben und haben uns Beeren in den Mund gestopft^^). Die Schaukeln sind typisch lettisch, geschaukelt wird eigentlich bei jedem Fest im Sommer, wofür genau das steht kann ich nicht sagen, aber so außergewöhnlich wirds schon nciht sein, Schönheit, Gesundheit, Erfolg irgendwie sowas.
Das einzige was ich überhaupt nicht erklären kann ist, dass die Männer eier über die Schaukel geworfen haben, irgendwas hatte das zu tun mit stärke und Mädchen finden, wahrscheinlich waren die alten Letten einfach nur betrunken und fanden es lustig zu sehen wie bei 90% der betrunkenen Männer das Eier runterfällt statt das das Mann in der Lage ist es zu fangen, oder aber die Mädchen wollten testen welcher Mann sich auch noch betrunken koordinieren konnte.

Überhaupt, die Eier...ehrlich gesagt habe ich keine Ahung was sie mit Frühling zu tun haben, aber ich könnte genauso wenig erklären warum wir an unserem Ostern eier suchen, hat ja mal überhaupt nichts mit Christus zu tun!

Eine Vermutung habe ich, aber die ist wirklich überhaupt nicht bestätigt:
Ich habe mal gehört das das mit den Eiern eine deutsche Tradtion ist (stimmt das?) und dann wiederrum könnte es sein das sich die deutschen das von den lettischen "lieldienas" abgeguckt haben und einfahc zwei Wochen später in ihr etwas dürftiges osterfest eingebaut haben. Eierfärben zum beispiel hat hier auch echt tradition, man fängt irgendwann im winter an alle zwiebelschalen zu sammeln und vor den lieldienas kocht man dann eier mit den zwiebelschalen zusammen, dadurch färben sich diese rotbraun. Eigentlich umwickelt man die Eier vorher mit irgendwas, heute eifnach klebeband, um dann später Muster, meist lettische Sonnenkreuze und sowas, auf dem ei zu haben.
Die Eier werden dann eingetauscht, gegen ein ei pro person darf man Schaukeln.
Und dann dürfen die Kinder mit den Eiern Eierkullern spielen. (für alle die noch nie mit unserer Familie Eierkullern gespielt haben: man lehnt ein Brett an einen TIsch oder ähnliches an und dann lässt man die eier von dort auf rasen oder ein gepolsterte Fläche rollen, wenn man dabei das ei eines anderen berührt darf man es behalten, gewinnen tut der der am ende alle eier hat)
Wie ihr seht, echt ein großes Ding, ich könnte mir gut vorstellen das die deutschen die die letten dabei beobachtet haben irgendwann angefangen haben auch für ihre kinder eier bunt zu färben und so.
Warum allerdings die Letten damit angefangen haben...keine Ahung. Legen vielleicht Hühner im Winter weniger oder keine Eier und man wollte feiern das es wieder eier gibt?
Gegen meine export-eier therorie spricht allerdings das die letten total stolz auf jeden exportierten brauch sind und das normalerweise tod quasseln (weihnachtsbaum!ihr glaubt nicht wie oft ich mir angehört habe das die letten zuallerst weihnachtsbäume hatten, und die deutschen Soldaten sich das abgeguckt haben. Und die böse, fiese Welt verbreitet jetzt den Glauben das das mit den Weihnachtsbäumen die deutschen waren...) und von der Eier theorie habe ich noch nie was gehört.

Das allerdings könnte am durcheinander der Feste liegen, die letten sind ein unglaublich traditionsreiches volk, aber halt auch oft okkupiert worden und jede Okkupationsmacht hat ihre eigenen Feste mitgebracht.
So haben zum Beispiel halt die deutschen Missionare das Christliche Ostern eingeführt und irgendein volldepp muss das auch "lieldienas" genannt haben. Vermutlich weil es in ungefährt der gleichen Zeit liegt und beides irgendwie mit Erwachen und Frühling zu tun hat.

Und irgendwie hat so mit der Zeit das christliche "normale" ostern das alte lettische überspült.
Für deutsche Augen mag es aussehen als wären da viele Leute mit Trachten rumgesprungen, aber eigentlich wird vorallem das christliche Ostern in zwei wochen gefeiert, und das dann halt großteils mit den alten Bräuchen weil man die ja auch irgendwo unterbringen muss.

Es gibt aber halt auch die Letten, und das sind mit deutschen Augen gesehn echt viele, die sehr viel Wert auf die alten Traditionen legen und diese auch pflegen.

Als letztes noch kurz zu meinem Tag:
Wir sind um 5.30 Uhr aufgestanden und sind zu einem nahen Park mit einem kleinem Berg drinnen gefahren um auf diesem Berg zusammen mit ca.20-30 Menschen auf die Sonne zu warten. Bei Warten wurde die ganze Zeit gesungen. Eline hat das alles gefilmt, wenn sie es endlich mal schafft mir alle videos zu geben die im laufe der zeit entstanden sind, werde ich das video auch auf die fotoseite packen.
Leider war der TAg sehr bewölkt und so konnten wir nur singend zugucken wie es immer heller wurde ohne das wir auch nur eine Spur der Sonne hätten erahnen können.
Dann haben wir alle die oben beschriebenen Bräuche zelebriert, bis auf das Schaukeln. Die Männer dort brachten zwar mit großer Geste eine Schaukel an einem Ast an, aber wir hatten die Eier zum tauschen vergessen, was auch der Grund war warum wir ein paar Stunden später nochmal in Riga gefeiert haben, wo halt auich das Fernsehn war.

Das mit dem Fotos hochladen hat leider noch nicht geklappt, ich werde es morgen nochmal probieren, dann seht ihr Tine,Zane,Eline und mich auch mal zusammen schaukeln und nochviel mehr schneeberge :)

Ich hoffe das mysteriöse frühe Osterfest ist jetzt ein bisschen erklärt, ich habe jetzt Tanzstunde und muss los,

schönen Abend euch noch,
danke an Mama und mein Rheinländerin alias mazais princis für das kommentar,

eure lilja

p.s mama ich will den link zu deinem fernsehauftritt!
was machen wir nächstes Jahr, ne reality doku?
oder sind wir grade Stars und unser Absturz folgt erst in ein paar Jahren?

p.p.s das ist definitv der anstrengenste Beitrag den ich je für diesen Blog gerschrieben habe, ich erwarte massenhaft dankbare Kommentare!

ich bin ein Star!

gut ok, nicht wirklich, aber das ist das lettische Fernsehprinzip, schlagzeile und nichts dahinter, wie auch immer, freut euch über diesen
http://www.tv3.lv/video/
link!
er führt euch auch die website eines lettischen Fernsehsenders, gestern als wir nachrichten geguckt haben haben plötzlich alle gekreischt und ich habe ewig nicht gecheckt was los ist weil ich gelesen hatte statt fernsehn zu gucken, (einmal kommt was interessantes und ich guck nicht hin!) jedenfalls könnt ihr wenn ich bis etwa mitte des clips durchhalten erst mich beim stöckchen werfen (neben mir tine, orange mütze zane) und dann irgendwo zwischen den Menschen endecken.
Ist ganz einfach: auf die türkise Mütze achten xD

ein Interview fürs lettische radio haben wir an dem Tag auch noch gegeben um die Angeberei komplett zu machen, vermute aber das gibts nicht im internet und ihr könntet eh nichts damit anfangen^^

viel spaß beim videogucken,
erklärung zu dem merkwürdigen Fest folgen morgen,

eure Lilja

p.s habe grade gesehn das der link nur zur website geht, also gut, jetzt wirds bisschen kompliziert:
In der liste wo ihr auswählen könnt was ihr sehen wollt, das zweite von oben TV3 zinas, das anklicken, dann öffnet sich daneben eine Spalte, dort dann, logischer weise, 2010 auswählen, dann den 21.märz und jetzt ein bisschen geduld, erst kommen einen weile politiknews, aber auf mitte fängt dann der bericht über das osterfest an.
kommt schon, so kompliziert ist das nicht!

pavasaris...nuja^^

Jetzt habe ich das Schreiben schon so lange rausgeschoben, dass ich natürlich keinen Anfang mehr finde, also was ist passiert?

Eigentlich nicht viel und doch wie immer viel zu viel um davon zu berichten, es schneit noch immer, inzwischen bin ich mir sicher das es nie aufhören wird. Glaubt ihr wirklich noch an den Frühling?

Gestern hatte ich so eine kurze Phase in der ich geahnt habe das die Farbe grün nicht ausgestorben ist, vermutlich lag es an den tautempraturen, auf der Ausfahrt vorm Haus war ein Stück schmutzige, erfrorene Wiese zu sehen, heute liegt wieder Schnee drauf, in dieser kurzen Phase jedenfalls haben Eline (Ich empfehle euch hiermit das Wer ist Wer oder wie auch immer das heißt auf Tines Blog, erklärt alles und ich bin zu faul auch eins zu erstellen) und ich haben Pavasarispläne gemacht.
Was heißt das wir mit einer ganz neuen Schokoladensorte, rimi delight, fast die doppelte größe einer normalen Laimaschokolade, der lettischen milka, und schmeckt viel besser (ja das ist jetzt wieder einer der raren geheimtips für lettlandreisende auf die ihr hoffentlich alle wartet), am nahezu einizigen Paltz in Rigsa saßen wo man fürs sitzen nicht zahlt, ihr wollt wissen wo, oder? na gut, Galerijas center, 3. stock , wenn dort nichts frei ist dann in den 4. Stock laufen!, und um, über und neben uns ein riesiger Haufen Landkarten.
Eine Reise hat Eline mir zum Geburtstag geschenkt, (ich habe es nicht vergessen allen Danke für Geschenke+grüße zu sagen, das kommt am ende des Berichts!) es wird vermutlich ein 3tägiger trip zu drei Inseln vor Estland werden.
Und mit dem Rest ist unsere Phantasie leicht mit uns durchgegangen, mehr oder weniger geplant für die Zeit, in der nicht mehr alles weiß ist und auch nicht mehr alles unter Wasser steht, ist:
eine Reise nach Daugavpils und quer durch den "unteren" Teil lettlands an der russischen Grenze, hier werde ich vermutlich zusammen mit Stefan, Tine und Eline fahren,
eine Städtetour, Eline hat gestern von irgendwem gesprochen der uns mit dem Auto quer durch lettland fahren könnte , ich habe keine Ahnung wo sie diesen Menschen hernehmen will und warum er das tun sollte, aber das wird schon,
und finally: unsere Radtour an der Küste entlang. Vermutlich zusammen mit Stefan und Elines Gastschwesteer, diese Reise ist mir nach der Insel Reise die liebste, und leider auch die, die wohl am meisten in die Kategorie "Träume" fällt, drückt die Daumen!


Ja, das sind sie meine tollen Frühlingspläne, jetzt muss nur der blöde Schnee endlich verschwinden...

Und für alle die sich wundern warum ich halbfertige Reisepläne auf meinem Blog für Menschen ohne überragende Kenntnisse der lettischen geografie poste: ich weiß nicht ob ich es mal erwähnt hatte, aber dieser Blog ist auf eine Motivationsquelle für mich, in beschissenen Momenten blätter ich gerne durch die Seiten und überzeuge mich das es alles in allem echt schöne Erlebnisse gab und das ich alles dafür tun werde das ich noch von ein paar, nach möglichkeit noch schöneren, berichten kann.

Die beschissenen Momente, sie haben auch nach inzwischen 6 Monaten hier nicht aufgehört, irgendwie war es auch naiv zu glauben das irgendwann alles glitzernd sein könnte.
Das sind dann Momente in denen ich mich sehr allein und wie der absolute Austauschschülerversager fühle, weder hier so erfolgreich wie ich es mir gewünscht hätte noch ist mein Blick auf Berlin im nächsten Jahr rosa-rot.
Aber, habt keine Angst und bitte keine entsprechenden Kommentare, ich brauche kein Mitleid, ich bin im sehr glücklich mich dazu entschlossen zu haben ein Austauschjahr zu machen und glaube das ich so krass viel neues an mir und anderen und der Welt gesehn habe was mir ein Jahr in Berlin niemals hätte geben können.

Mhm, ihr merkt es sicher, jetzt wo der Abschied aus Lettland in greifbare Nähe rückt verändert sich die Stimmung total, immer wenn wir Austauschschüler uns jetzt sehen steht das Thema im Raum, Hast du Angst vor Zuhause? Was wirst du vermissen? Was willst du in den letzten Monaten ncoh verändern?


Ich merke das mir die Sonnenstrahlen die jetzt immerhin öfter durchkommen, total gut tun.
Ich habe echt nicht gewusst was für einen heftigen Einfluss die Jahreszeiten auf die Stimmung haben, in Deutschland geht ja alles mehr oder weniger in einandern über, ok ok dieses Jahr nicht, ich weiß, aber hier ist der Unterschied heftig: Von einem Tag auf dem Anderen spürt man das die Sonne wieder wärmt. Ich war total überrascht davon, nach 3 Monaten Winter hatte ich einfach komplett vergessen wie sich Sonne die wärmt anfühlt.
So, das reicht jetzt erstmal an esoterischer Wetter-und Stimmungsbetrachtungen, noch kurz was kleines auf dem Alltagsleben:

Mein lettisch ist inzwischen so gut das ich im Unterricht keine deutschen Bücher mehr lesen kann, ständig stören lettische Wortfetzen die ich verstehe ohne es zu wollen meine Konzentration, und Grammatik lerne ich kaum noch, das meiste mache ich inzwischen automatisch, der rest sind denke ich fehler die mit der Zeit weggehen. Die größten Probleme habe ich im Moment damit, dass mich mein zu kleiner wortschatz mich nervt, ständig will ich was sagen und mir fehlen die worte...



Dafür gab es letzte woche ein extremes erfolgserlebniss: wir mussten in Musik eine Zusammenfassunf und bewertung von einem konzert schreiben das wir zuvor gesehn hatte und ich habe für meinen aufsatz eine 8, skala 1 bis 10, bekommen, und die lehrerin hatte nich gerafft das sie den aufsatz von einem austauschschüler vor sich hatte weil ic hgvergessen hatte meine name drauf zu schreiben!
jaaa, das war toll^^

ohja, und gestern hat mich meine Gastmutter zum ersten mal eigentlich in den Arm genommen, das noch zu dem eso-zeug von weiter oben...^^



also, alles liebe und tausend dank für geburtstagskarten, briefe, und geschenke, ich bin dabie alles zu beatworten, bitte nicht ungeduldig werden irgendwann demnächst kommt die Antwort!

eure
lilja


p.s sorry ich habe keine ahnung warum der beitrag in den letzten Tagen so unleserlich war, hoffe es klappt jetzt besser!

pps FOTOUPDATE!!!
es gibt neue Fotos, eine kleine Galerie von mir und meiner klasse bei einer art wandertag beim snowboardfahren, ich hatte als einzige eine kamera und daruch dann plötzlich ganz viele Freunde...
Außerdem war ich in Gulbene, Luisa, eine andere Austauschschülerin besuchen, das album ist für alle die noch nicht genug von schneefotos haben. Es gibt in dem Album auch noch ein paar Fotos von mir, für alle die fast vergessen habe wie ich aussehe. Leider habe ich mit meiner Kamera natürlich nur Luisa fotografiert und sie sehe ich erst Anfang April wieder, aber um nicht komplett zu vergessen wie ich aussehe müsste es reichen.

Und das letzte neue Album:
Das war heute am 21.03.10 dem traditionellem Osterfest der Letten, das ist allerdings einen eigenen Eintrga wert der wahrscheinlich Dienstag in Goetheinstitut folgen wird, ihr könnt euch aber schon mal über die Fotos freuen!

laimiga...

immerwieder wird mir, natuerlich ueberhaupt nicht vorwurfsvoll, gesagt das mein blog sich zu traurig/kritisch/sonstwas liest, also habe ich mir vorgenommen das der naechste eintrag geschrieben wird wenn ich gluecklich bin.

also hier ist er, mein honigsuesser glueckseintrag:

ich sitze bei eline. ein bisschen strange ists schon, 4 menschen 2 laptops^^, aber die meiste Zeit sitzen wir rum, der wein ist leider alle wir sind zu faul neuen zu kaufen, sprechen unseren merkwuerdigen englischlettischmix und freuen uns das wir hier sind.
heute ist zum ersten mal zaiga, eine neue austauschschuelerin aus australien, da. sie passt toll in die gruppe, ich hoere nur mit halben ohr zu, aber ich glaube grade wird geplant was wir im maerz in tallin machen werden. und mal wieder merke ich wie ich die anderen vermissen werde...
aber egal. ich wollt ja gluecklich bleiben.
also, morgen werden wir snowboarden gehen,auch mit meiner hostfamily bin ich grad echt gluecklich, inzwischen lachen wir oft zusammen und ich darf sehr viel mehr. ausserdem merke ich das ich mich freue nachhause zu kommen, und das ist ein sehr sehr schoenes gefuehl.
ja, wenn jetzt noch so einige personen hier waeren die ich immer mehr vermisse umso mehr zeit vergeht waere es wohl perfekt....
aber das waer ja langweilig^^

so, dass wars auch schon wieder, ich wollte euch nur auch mal einen eindruck von den laimiga dienas geben, und sie werden immer oefter...


liebste gruesse,

lilja

skola

Ich bekomme immer mal wieder Mails, ueber die ich mich sehr freue, in denen geschrieben steht wie fremdartig doch die schule hier klingt.
Um euch noch mehr zu verwirren und mir das Gefühl zu geben in einem sehr exotisch warmen und fremden Land zu sein in dem ich jeden Morgen von neuen Überraschungen und der Morgensonne aus dem Bett gekitzelt werde, habe ich beschlossen mal einen ganzen Eintrag nur fuer das Riga 3. gimnazija zu verschwenden.

Weil mein Beitrag heute mal struckturiert ist und euch die lettische Bildungskultur näher bringen soll, bitte ich euch einen kurzen blick auf die website meiner Schule ( http://www.r3g.lv/Default_galvena_lapa.asp )zu werfen.. Ihr werdet zwar kein wort verstehen, aber sie sieht hübsch professionell aus.

Wenn ihr jetzt betöhrt von dem netten orange der Schulmauern (nein, einen Schulhof gibts auch hinter der Schule nicht, wie konntet ihr bloß denken der Rasen vor der Schule sei zum sitzten da!) seit und dank der gutgestalteten internetseite das Gefühl habt ich seie in guten Händen kann ich anfangen und somit den, zum zerreissen gespannten, spannungsbogen entlasten.

Hatte ich mal erwähnt das ich hier in die Direktorklasse gehe? (das Fenster meines Klassenraumes ist das 5. von links auf der linken seite des Eingangs)
Das verändert meinen Alltag nicht groß, ausser vielleicht das ich in jeder Arbeit ein bisschen besser sein sollte als Tine, es aber nie bin, und der Direktor bei allem was uns Austauschschüler betrifft Lilja+ auf seine Notizzettel kritzelt.

(Kleiner Dialog zur veranschaulichung, in englisch niedergeschrieben weil jeder einmal das Glück haben sollte wenigstens einen winizigen Eindruck von dem hevorragenden englisch des schulleiters zu bekommen das er leider sehr viel lieber benutzt als sein lettisch: "Direktor, we thought about learning russian, too. Is that possible?" "Lilja, Lilja",an dieser stelle drückt er mir kameradschaftlich die schulter, "You are very gulty! (er meint nicht schuldig, warum auch immer ist er sicher sicher das gulty ein universialwort ist was engagiert, klug und was weiß ich was gleichzeitig heißt. Tine und ich haben noch nicht alle Bedeutungen entschlüsselt.) I think thats possible. I ask, ja? i ask than i sad to you, ja? Lilja, tas ir loti labi (das ist sehr gut)" "The other exchange students want to learn russian, too. not just me." "OK, I look. I write Lilja+, that means lilja and team!")

Seitdem geht Tine bei Fragen zum Direktor, wer weiß vielleicht merkt er sich ja irgendwann mal ihren Namen.
Aber das nur so am Rande.

Es gibt zwischen dem Direktor und Westerwave noch mehr ähnlichkeiten als das beeindruckende englisch: Beide sind Politiker. Bzw, einer von beiden war es...

Was der Direktor genau in der Politik gemacht hat habe ich bisher noch nicht rausbekommen, er war wohl irgendein hohes Tier im Wirtschaftsministerium. Irgendwann ging dann immer öfter was mit den Rechnungen nicht auf und dann hat man festgestellt das der Direktor ein bisschen zu gut mit Zahlen umgehen kann...
Wie man auf die Idee kommen kann einem korrupten Politiker der aus dem Amt geschmissen wird als Entschädigung einen Posten als Schulleiter anzubieten habe ich auch noch nicht so ganz verstanden, aber das ist ja auch egal, jedenfalls ist er jetzt mein Klassenlehrer und Direktor.

Liene, Gastschwester, meinte das der Direktor seinem Job am anfang nicht viel abgewinnen konnte. Schule ist ja auch langweilig, verstehe ich.
Aber dann, meinte Liene, hat er verstanden das es das zu seinem Projekt machen kann.

Sein Projekt, das bedeutet reinking, 5 stunden Ekonomika in der Woche und halt auch elitenförderung der ganz besondern art.
Ich glaube ich habe mich schon öfter darüber beschwert das Kriese für meine Klasse bedeutet, dass jetzt nicht mehr alles von Prada ist, aber inzwischen macht das für mich echt Sinn.

Unsere Schule ist sehr streng, wenn man auf dem halb- oder ganzjahres Zeugniss eine Note unter 4 (skala von 1-10) hat fliegt man von der Schule. Das ist nicht das einzige warum man fliegen kann, fehlstunden oder verspätungen, alles ist möglich, aber ein beliebter grund.
Gottseidank muss man aber nicht fliegen wenn man einen Direktor hat der so gut mit Zahlen umgehen kann, blechen die Eltern darfst du bleiben. Du kannst sogar Klassenbester werden!

Stimmts ihr sitzt jetzt alle aufgeregt vorm BIldschirm, schließlich ist das eine öffentliche Schule und in Lettland gilt, wie in deutschland, das alle die gleichen Bildungschancen haben.

Entweder ihr sitzt aufgeregt vorm BIldschirm und greift schon nach dem Telefon um die EU-Bildungskomission anzurufen, dann habe ich mein Ziel erreicht, oder ich regt euch über meinen arroganten Tonfall auf der sich durch den ganzen Artikel zieht, dann seid ihr Manipulationsbeständiger als ich gedacht hätte.

Ich war der Typ Bildungskomission, als mir irgendwer von dem Geld was du zahlen kannst wenn du zu schlecht bist erzählt hat habe ich mich total aufgeregt.
Am Abend habe ich dann mit meiner Gastfamilie darüber gesprochen und am ende war ich nur noch still.
Ich habe euch jetzt versucht mit meinem, absichtlich, sehr wertenden Ton das gleiche erlebniss zu geben was dieses Gespräch mit meiner Gastfamilie für mich war.

Guckt euch nochmal das Schulfoto auf der Website an. Die Schule ist wirklich schön oder?
Wir haben auch einen Pool in dem wir, von mir gehassten, Schwimmunterricht haben. Wir haben auch ein Gym in dem die Jungs krafttraining machen dürfen während die mädchen zu blöden abbaremixen airobika in der turnhalle tanzen müssen. Außerdem haben wir in jedem Raum einen Computer und an jeder Decke ist ein Beamer angebracht. Jeder Raum hat zwei Tafeln, eine normale wie es sie auch in Deutschland gibt, und ein whiteboard wo man mit so merkwürdigen edingähnlichen stiften ranschreiben und das dann mit, an die tafel angesaugten, schwämmen abwischen kann.

Warum haben wir diesen Pool und den ganzen anderen schnick-schnack während restlettland mit der Kriese kämpft und niemand einen Plan hat wie die Krankenhäuser in den nächten Jahren finanziert werden sollen?
Weil die Eltern dummer, aber immerhhin reicher, Kinder dazür zahlen.
Das sind sozialabgaben mal anders.
Alle die gut sind können auf der Schule umsonst lernen, wer es nicht ist muss blechen, das Geld geht dann in die Schule, davon wird unsere Schulbibliothek finanziert und wenn sich der Kreislauf schließt dann liest der dumme aber reiche Schüler in den neugekauften Bibliotheksbüchern und wird dadurch schlauer so das im nächsten jahr andere dumme für seine Ausbildung blechen.

Das ist alles andere als fair oder chancengleichheit, aber welches recht hat man bitte das zu kritisieren? Zahlen die Eltern nicht für ihre schulisch nicht so begabten Kinder haben die entweder sehr sehr reiche eltern, so reich das die kinder a la dagobert duck den rest ihres lebens im geld schwimmen, oder die Arschkarte. Mit einem Abschlusszeugniss vom R3G kann man sich dann an einer Uni bewerben, ich glaube man braucht 50punkte in einem Test um angenommen zu werden. Hier werden die Regeln strenger, 45 muss man alleine schaffen, jeder weitere Punkt sind 1000Lats. (Zur Erinnerung: lettischer Durchschnittslohn: 150lats im Monat...)
Ohne ein Abschlusszeugniss kann man leider gar nichts machen. Gar nichts heißt in diesem Falle allerhöchstens zum Zwangsschneeschippen eingezogen werden.

Arbeitslosengeld gibt es in Lettland nicht, Bildung (also schulbildung) ist also unglaublich wichtig für die lettischen KInder, und wenn sie klug sind können sie auf einer schule wie rigas 3. gimnazija lernen, einen guten abschluss machen, an der uni studieren, sich todarbeiten und irgendwann für ihre eigenden kinder das riga 3. gimnazija bezahlen, die damit wiederrum die bildung von armen aber klugen kindern finanzieren...

Also, ist es verwerflich wenn ein Direktor einer öffentlichen Schule bestechlich ist?

Ich weiß es nicht, aber ich werde jetzt aus dem Goehteinstitut zurück zu meiner organgen Schule gehen und von dort mit meiner Klasse ins Kino.
Im Kino werd ich mich still bei denen bedanken die dafür gesorgt haben das mir morgen wieder eine Stunde airobika zu Dancing queen bevorsteht.


liebste grüße, vielen Dank Tines Mama für den Blogeintrag und Gerhard für die Mail,


eure Lilja

Ein Jahr in Bildern...

Mein Jahr in Bildern, zu finden auf: http://lilja.magix.net/

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Grüße an...

dich papa, daudz laimes dzimšanas diena!!!!

lettlands überwachungswahn hat angesteckt....ab jetzt weiß ich immer wieviele auf meinem Blog waren...^^

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